02 August 2012

Von gutem Wetter und Perleberg

Heute früh wurden beide Klassen wegen einer sich nähernden Gewitterlinie neutralisiert. Der Abschlussabend steht an, bevor wir morgen die Siegerehrung über uns ergehen lassen werden.


Gestern: nach einem weiteren Acker-Tag steht der letzte Wertungstag auf dem Programm. Weitgehend homogenes - und gutes! - Streckenwetter wird von Südwest nach Nordost durch unser Flugeinsatzgebiet ziehen. Die Standardklasse bekommt eine Speed-Task mit den Wendepunkten Haldensleben, Perleberg und Wittstock: 280 Kilometer.


Kurz nach 13 Uhr local ist die Abfluglinie offen. Ohne lange zu fackeln, fliegen Team IJK-BP-BD mit der Erwartung ab, dass das Wetter von Süden her abbauen wird. Außerdem sind die Steigwerte gut und die Wolkenabstände gering. Bis Haldensleben kommen wir gut voran und haben sogar ein anderes Dreierteam deklassiert: sie tasten sich in gefühlten 400 Metern über die Wälder Richtung Elbe hinweg, während wir weit oberhalb noch gut strecke machen können. 


Fast, denn Jonas ist tiefer. Fast, denn Timm ist noch tiefer. Unser Team ist höhen- und streckenmäßig nach der Wende auseinandergebrochen. Enge Bärte und nach 14 Tagen Widmung des Segelfliegersports nachlassende Zentrierung fordern ihren Tribut. Vor der Elbe sind wir alle drei getrennt. Jonas und Bennet springen tief über die Elbe, während Timm und ich schon bald in Perleberg wenden. Sie müssen ihr Wasser werfen und mehrmals fast auf dem Flugplatz in Perleberg landen, während IJK und BD eine gute Streckenflughöhe haben. Die Umstellung zum Infoteam funktioniert kaum, an Ranquatschen kann man kaum denken.

Jonas hat keine Lust mehr. Das verrät seine Stimme im Funk. Die 50 Kilometer bis zur dritten Wende vergehen wie im Flug. Vor Wittstock haben sich auch Timm und ich aus den Augen verloren - wenn auch nicht aus den Ohren. Das Streckenwetter ist weiterhin gut entwickelt und auch der Heimweg gelingt: Nahe Kyritz kurbelt ein Pulk der Standardklasse - IJK und BD mittendrin - in Endanflughöhe.

Ein seltenes Bild. Ein Endanflug. Gutes Plus auf dem Rechner. LS8en und Discen liegen gleich auf. Längst liegen 200 am Stau an. Der Anflugpunkt wird umrundet - Endteil - Landung. Timm rollt hinter mir aus. Auf Jonas und Bennet müssen wir noch eine gute Viertelstunde warten, dann kommen auch sie an. 

Der Tag war schnell, die Sieger konnten sich zu einem 95er Schnitt bewegen. Wir waren etwa 10 Km/h langsamer und liegen in den 20ern, was die Tagesplatzierung angeht. Mit einer guten Teamflugleistung hätten wir es auch in die Region um Platz 10 geschafft. 

Der Wettbewerb ist durch. Wobei: das war er schon seit Torgau. Wir erleben die letzten Landungen der Clubklasse am Bierwagen und genießen die Sonne, während es langsam von Süden her ausblaut und nichts weiter als kleine Fetzen dunstig am Himmel stehen.