26 Juli 2012

Vierter Wertungstag in Stölln

Lukas, Timm und Jonas stehen heute auf 17, 19 und 20. In der Gesamtwertung arbeiten wir uns nach dem Außenlandetag in Trippelschritten zurück ins passable Mittelfeld. Am Morgen gab die Wettbewerbsleitung uns eine Aufgabe von knapp 380km Länge. Die ersten acht Schlepps wurden geopfert. Ich war einer davon, denn heute stand die Standardklasse vorne. Wir Opfer fielen durch ruhige Luft und kreisten in Nullschiebern, bis wir - relativ zeitgleich - unsere wasserschweren Flugzeuge auf die unebene Grasnarbe setzten. Im Funk wurde die erste gute Nachricht des Tages verbreitet: "Die ersten acht Schlepps gehen aufs Haus."


Es war in der Tat etwas fahrlässig, uns bei leicht abschirmender Bewölkung starten zu lassen, ohne vorher einen Schnupperflieger an den Himmel gesetzt zu haben. Die Aufgabe verlor daraufhin in einem Feldbriefing ihren ersten Wendepunkt, bekam Zylinder anstatt Sektoren um ihre zwei Wenden und wurde von einer Racingtask zu einer Assigned Area Task. Diese AAT mussten wir in zweieinhalb Stunden bewältigen.


Als unser Feld in der Luft war, cumulierte es ganz munter bereits in eins-fünf. Das Team flog ab und war schnell. Schnell auf dem ersten Schenkel nach Wilsche in ein Gebiet, das zu unser fliegerischen Heimat gehört. Schnell war auch unser zweiter Schenkel in die Region von Gorleben. Diesen Sektor kratzten wir nur an - und wir kratzten ihn in einer geringen Flughöhe an. Der Rückenwind schob uns schon heimwärts, als wir in 600 Meter Höhe aufgefächert die breiten Cumuluswolken abgrasen, die mittlerweile in gut 2000 Metern stehen. Wenn der Hammer jetzt kommt, ist uns klar, machen wir den Sack zu und haben 60km vor dem Platz unsere Endanflughöhe.


Aber der Hammer kommt nicht, wir graben in der Warmluft nach besserem Steigen und finden erst langsam wieder Anschluss. Haben wir bis eben nichts unter 2,0 Meter pro Sekunde angenommen, müssen wir uns jetzt zu Beginn der Kreisorgie mit Null-Achtern abquälen.

Letztendlich bekommen wir natürlich unseren Endanflughöhe. Letztendlich geht es thermisch im Gebiet um Stölln und grade im Endanflug so rasant nach oben, wie man es sich an der Elbe nur zu sehnlich gewünscht hatte. Unser Fehler war einfach, dass wir zu risikoreich abgeglitten sind und vergleichbar schwaches Steigen von 1,5 Metern pro Sekunde verschmäht haben.

Abgehakt. Morgen wird nochmal gutes Wetter. Nochmal Hitze. Ich kann es kaum erwarten.