Zwei fremde
Augen, ein kurzer Blick,
die Braue,
Pupillen die Lider –
Was war das?
vielleicht dein Lebensglück…
Vorbei,
verweht, nie wieder.
Kurt
Tucholski
Tucholski am
Arsch, denkt er, wenn’s denn mal so wäre! Er geht eine Fußgängerstraße entlang,
Geschäfte rechts und links. Menschen gehen in die Gegenrichtung. Sein Kopf
sitzt senkrecht auf dem Hals, die Augen
blicken geradeaus. Ungezählte Augenpaare voraus – wie bei Tucholski, glaubt er,
dann schaut er genau: Keine Augen. Kein kurzer Blick. Höchstens eine Braue.
Vorbeigeweht. Nein, nie wieder.
Die
Gestalten: jung oder älter, Mädchen, Junge, versammeln ihre Arme vor dem
Körper; sie tragen ein Mobilgerät in den Händen und ihren Kopf auf der Brust.
Augen auf den Bildschirm gerichtet, den sie streicheln. Das ist langweilig.
Geradezu so als würden sie durch einen Schneesturm stapfen, der ihnen die
Flocken in die Augen reibt, und keinen ruhigen Blick leben können.
Wie
unerotisch, denkt, und dabei setzt er einen Schritt nach dem anderen. Augen aufgerichtet. Mit dem Blick,
der langsam auf sich zukommen lässt, nicht abbricht, nicht flüchtet. Wovor
auch. Einem Haaransatz, der Braue.
Einem Auge? – Vielleicht. Mit Glück. Irgendwann mal wieder. Er hofft.